Mpulungu

Ein herzliches Willkommen in Sambia und Entspannung an der anderen Seite des Lake Taganyika

… wo wir uns beeilen müssen, den sambischen Grenzübergang noch pünktlich zu erreichen. Auf den 10 Minuten Fußweg werden wir von einem aufdringlichen Geldwechsler begleitet, der uns jedoch noch sehr weiterhelfen wird. Als wir den Grenzposten erreichen, haben wir extremes Glück, da die Mitarbeiter eigentlich Feierabend haben und gerade dabei sind zusammenzupacken, uns aber nach ein paar Fragen noch schnell einen Stempel in den Pass drücken – herzlich Willkommen in Sambia!

Völlig euphorisch stehen wir nun in Sambia, bis wir realisieren, dass die Grenzstadt keine Stadt ist, sondern einfach nur das Gebäude des Grenzpostens. Es ist mittlerweile kurz vor Sonnenuntergang und wir hatten uns vorgenommen, bis nach Mpulungu zu reisen, einer Stadt am Lake Taganyika. Zum Glück kennen wir einen aufdringlichen, aber hilfsbereiten Geldwechsler! Wir tauschen bei ihm unsere restlichen tansanischen Schilling in sambische Kwacha und er bietet uns an, uns einen Transport in die 30km entfernte Stadt Mbala zu organisieren, wo es wieder Minibusse gibt mit denen wir unsere Reise dann fortsetzen können. Nach ein wenig Diskussion über den Preis (wir sind eindeutig im Nachteil, da er exakt weiß wie viel sambische Kwacha wir besitzen haha), springen wir zu dritt mit unseren Backpacks auf ein Motorrad und fahren während des Sonnenuntergangs durch wunderschönes braungrünes Niemandsland zu einem kleinen Busbahnhof in Mbala, wo wir einen günstigen Minibus bis nach Mpulungu erwischen. Dort angekommen beziehen wir unsere Unterkunft und kommen in den Genuss der sambischen Gastfreundschaft. Da wir keinerlei Bargeld mehr haben und nach 10 Stunden unterwegs kurz vorm Verhungern sind, leiht uns die Rezeptionistin Geld und bringt uns dann sogar zu Fuß zu einem kleinen Restaurant, wo wir ganz selbstverständlich mit den Händen leckeren frittierten Fisch mit Nshima (identisch wie Ugali in Tansania) essen – ein unfassbar schöner Einstieg. Unser erster Eindruck von Sambia ist absolut positiv, alle Menschen bisher sind unglaublich freundlich zu uns und es ist einfach immer wieder geil, wenn sich ohne vernünftige Planung alles einfach zum Positiven wendet.

Am nächsten Tag wachen wir früh auf (1 Stunde Zeitdifferenz nach Tansania), erkunden ein wenig die Umgebung und organisieren uns Bargeld, um unsere Schulden bei der Rezeptionistin begleichen zu können. Beim Spaziergang durch die Stadt (nun das erste Mal bei Tageslicht) stellen wir fest, dass Mpulungu kein Fischerdörfchen ist, sondern eine äußerst hässliche und schmutzige Stadt voller LKWs, die verschiedenste Waren aus Tansania und dem Kongo durch Sambia transportieren und umgekehrt. Wir beschließen also Mpulungu morgen zu verlassen und da wir uns Sambia als ein „Durchreiseland“ auserkoren haben und ein wenig Strecke machen wollen, buchen wir uns ein Busticket in die 1.000km entfernte Hauptstadt Lusaka. Es ist noch nicht einmal Mittag und da wir noch ein wenig am Lake Taganyika entspannen wollen vor unserer anstehenden Busfahrt, fahren wir zu einem Resort direkt am See, wo sich uns erneut die sambische Freundlichkeit zeigt. Da wir keine Unterkunft mehr haben, haben wir unsere Backpacks dabei und wollen dort eigentlich nur einige Stunden am See entspannen und uns dann abends einen Ort zum Schlafen suchen. Nachdem wir ein wenig mit der Besitzerin gequatscht haben, dürfen wir dort für 1/3 des Normalpreises übernachten, sie organisiert uns einen WLAN-Zugang (damit wir der Familie schreiben können, dass wir den Grenzübertritt heil überstanden haben) und wir können sogar noch ein paar Klamotten bei ihr waschen. Zusätzlich organisiert sie uns für morgen früh um 2:30 Uhr ein Taxi zum Busbahnhof, denn unsere Reise nach Lusaka beginnt mitten in der Nacht. Wahnsinnig freundlich! Die einzige Bedingung war, dass wir dort im Resort ein paar Getränke kaufen, was sich Sebi natürlich nicht zweimal sagen lässt und sich erst einmal durch alle lokalen sambischen Biersorten probiert. Leckeres Zeug.

 

Wir essen noch einen riesigen Fisch zu Abend und gehen dann für ein paar Stunden schlafen. Der Lake Taganyika auf der sambischen Seite hat zwar die schlechtere Aussicht und das schlechtere Wetter (es hat abends heftig gewittert), dafür aber mit Abstand die freundlicheren Menschen!

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