Nochmal ein paar kleine Wanderungen und das letzte Mal Safari im Krüger-Nationalpark
Die 2-stündige Fahrt nach Clarens führt uns durch extrem beeindruckende Felsformationen im Golden Gate Highlands Nationalpark, wo das Gate zum Glück unbesetzt ist und niemand von uns Eintritt für die Durchfahrt verlangt haha. Wir starren durchgehend mit offenem Mund aus dem Fenster und erreichen dann unser Backpacker, in dem wir Glück haben und einen ganzen Schlafsaal für uns alleine haben.
Nachdem Südafrika unter britische Herrschaft gekommen war, sind die damaligen holländischen Siedler (Buren) in das Landesinnere ausgewichen, um eine eigene unabhängige Burenrepublik zu gründen, der heutige Free State. Die Vergangenheit wird dort leider noch groß geschrieben und auf den ersten Blick fühlen wir uns erst einmal ziemlich komisch, alles hat so bisschen einen Texas-Hillbilly-Vibe und es wäre absolut nicht komisch gewesen, wenn die Gäste in der Unterkunft mit abgesägten Schrotflinten ihre Wohnwägen verteidigen würden. Deswegen beschließen wir auch erst einmal nur eine Nacht zu bleiben und zu versuchen nicht besonders aufzufallen haha. Mit einer Sache hatte Andréas Cousine aber auf jeden Fall Recht, die kleine Stadt ist wirklich unglaublich schön, sehr ruhig und von beeindruckenden Bergen umgeben. Wir erkunden erst einmal die Umgebung, gehen abends lecker essen und kehren dann zurück in die Unterkunft zu einem typischen Braai und Livemusik von einem jungen Gitarristen aus Durban, der gerade im Rahmen einer Straßenmusik-Tour gemeinsam mit einem Kumpel und seinem Hund quer durch Südafrika reist. Wir verbringen einen absolut entspannten Abend bei guter Musik (Grüße an Flo, es läuft nämlich Wagon-Wheel als wir dazustoßen) und ein paar Bier am Lagerfeuer – alles doch viel besser als wir noch beim ersten Eindruck dachten :-)
Nichtsdestotrotz machen wir uns am nächsten Morgen nach einer kleinen Wanderung durch einen Wald zu einem nahegelegenen Damm auf den Weg zu unserem nächsten Stopp in Bethlehem, um dort ein paar entspannte Tage zu verbringen, bevor wir eine längere Fahrt in Richtung Krüger-Nationalpark vor uns haben. In Bethlehem haben wir eine eigene Hütte mit Pool im Garten unserer Gastgeber und lassen es uns für drei Tage einfach nur gut gehen. Wir kochen und schlafen viel und da wir einfach zu viel Zeit mit Lesen verbracht haben besuchen wir wieder einmal einen Buchladen für ein bisschen Nachschub. Die Tage vergehen ziemlich schnell, die schönste Zeit ist immer morgens, wenn alles ruhig ist und man mit einem Kaffee umgeben von unfassbar vielen Schwalben gemütlich am Pool sitzt, einfach nur gut. Wir sind natürlich trotzdem nicht ganz untätig und kümmern uns endlich mal um unsere Weiterreise und beschließen in 2 Wochen nach Malawi zu fliegen! Vor lauter Vorfreude begießen wir diese Entscheidung abends erst einmal ausgiebig. Am nächsten Morgen brechen wir früh auf und fahren 6 Stunden quer durch Südafrika bis in das Städtchen Sabie, nur eine Stunde Fahrt vom Krüger entfernt (übrigens nicht mehr im Free State, aber wir wollten das hier in einem Beitrag zusammenfassen haha).
Mit unserer Unterkunft vor Ort und der Wahl der Stadt, haben wir wieder einmal extrem Glück. Wir leben direkt am Fluss, werden jedes Mal von den Hunden auf dem Gelände verfolgt wenn wir dort baden gehen möchten und sind außerdem nur ein paar Autominuten vom Blyde River Canyon entfernt, den wir morgen erkunden werden. Nach dem Frühstück machen wir uns auch direkt auf den Weg, spazieren dort durch einen kleinen natürlichen Regenwald und genießen die Aussicht durch „Gods Window“ – hat sich gelohnt. Bei einer Flasche Wein genießen wir den Sonnenuntergang am Fluss, gehen abends noch Essen (es ist schließlich Valentinstag!) und ziehen dann aber irgendwann die Notbremse, da der Wecker am nächsten Tag um 05:30 Uhr klingelt, damit wir es früh in den Krüger zu unser letzten Safari mit dem eigenen Auto schaffen. Das Gate dort erreichen wir gegen 8 Uhr und verbringen den gesamten Tag damit einen Teil dieses riesigen und wunderschönen Parks zu erkunden. Alles ist mal wieder grün! An den verschiedenen Wasserlöchern sammeln sich allerlei Antilopen, wir geraten in einen durch einen Elefanten auf der Straße hervorgerufenen Stau und sehen unglaublich viele bunte Vögel, Giraffen, Impalas, Hippos und sogar ein paar gruselige Krokodile.
Es gibt wirklich wenige Dinge die mehr Spaß machen, als mit dem eigenen Auto gemütlich auf der Suche nach Tieren durch den Park zu fahren – ein Praktikum als Parkranger ist definitiv für die Zukunft vorgemerkt. Am Abend fallen wir erschöpft ins Bett und brechen am nächsten Tag zu unserem letzten Stopp in Südafrika auf: Johannesburg!